I3 - Die Litoranea Veneta

Foto Matteo Danesin
I3 - Die Litoranea Veneta
Details zur Route Schwierigkeitsgradleicht Länge250 Km Unterschied m Dauer5 tappe AbfahrtsortRovigo AnkunftsortBibione Empfohlener Zeitraum

Die lange Küste Venetiens ist von Landschaften gekennzeichnet, in denen Wasser das vorherrschende Element darstellt: vom Delta del Po über die Valli da pesca bis hin zur Lagune von Venedig, die Mündungen der Flüsse Etsch und Brenta überquerend bis zum östlichen Anteil der Küste mit lange goldenen Strände und den Mündungen der Flüsse Sile, Piave, Livenza und Tagliamento.

Die Tour beginnt in der Altstadt von Rovigo, einer Stadt mit vielen Zeugen einer blühenden Vergangenheit. Von geht es weiter Richtung Adria (Rovigo) und dem Po-Delta, hier leben unzählige Arten von Wasservögel- im Besonderen der Flamingo - die hier zwischen Schilfrohr und Weiden ihr Habitat gefunden haben.

Vom Po-Delta fährt man nach Chioggia (Venedig), „dem kleinen Venedig". Dann erreicht man jenen Abschnitt der Strände mit feinem Dolomitensand und grünen Pinienwäldern, bevorzugtes Fremdenverkehrsziel, hier bevölkern die Touristen Campingplätze und Beherbergungsstrukturen in Treporti, Cavallino, Jesolo, Eraclea Mare und Caorle. Nach der Besichtigung der bezaubernden Wahlfahrtskirche Madonna dell'Angelo in Carole geht es weiter über Radwege durch ländliche Gegenden, Wälder und belebte Ortschaften bis zum Leuchtturm von Bibione an der Mündung des Tagliamento.


Die Route folgt einer Strecke des europäischen Radweges Eurovelo 8, die auf einer Seite entlang des Flusses Po und auf der einen Seite entlang der Adriatischen Küste führt. Die Strecke ist ungefährlich und weist keine besondere Schwierigkeiten auf. Bitte beachten Sie, dass die zweite Etappe die längste aller Etappen ist. Es gibt zahlreiche Schifffahrtsangebote im Podelta, in der Lagune von Venedig, Caorle und Bibione. Sie können den Besuch des Podeltas auch auf die Route E3 ausdehnen.

Rovigo-Adria Von der Rosenstadt zum Delta.

Rovigo, der Hauptort im Po-Delta, ist der beste Ausgangspunkt für diese Route auf den jüngsten Böden Italiens und zwischen Flüssen, Lagune und Meer. Nach einem Besuch der eleganten Altstadt mit den Türmen der mittelalterlichen Burg, der Pinakothek im Palazzo Roverella, dem innovativen Museum der Großen Flüsse und dem “la Rotonda” genannten achteckigen Tempel der Beata Vergine del Soccorso fahren wir weiter auf dem Radweg des Adigetto-Kanals.

Nach dem Canalbianco kommen wir an Pontecchio Polesine vorbei und nehmen hier die lange Piste, die am linken Po Ufer nach Guarda Veneta führt.

Nach einem Aufenthalt zur Besichtigung der Orgel in der Pfarrkirche S.Stefano, es handelt sich um das Werk Nr. 199 von Gaetano Callido, fahren wir hinauf auf die mächtigen Dämme, wo der Blick frei ber die Agrarlandschaft und die unzähligen  verstreuten Oratorien schweift. Danach erreichen wir Crespino, mit dem großen, dem Phaethon- Mythos gewidmeten Platz. Hier verdienen die schöne Kirche mit ihrer wertvollen Altartafel aus dem 16.Jh., ein Werk von Benvenuto Tisi da Garofolo, sowie das Wassermuseum unsere Aufmerksamkeit. Die üppige Vegetation macht die Landschaft zur Heimat von vielen Vogelarten und begleitet unsere Fahrt von Villanova Marchesana bis Papozze.

Hier beginnt mit der Zweiteilung zwischen dem Po di Goro und dem Po di Venezia das Leben des Deltas, ein Gebiet, das nicht nur eine Augenweide für den Menschen, sondern auch ein ideales Ambiente für die Nistplätze von Fischreihern und Rohrweihen darstellt.

Hier verlassen wir den Dammweg und fahren auf einer Landstraße in die Altstadt von Adria. Wir überqueren neuerlich den Canalbianco und lassen uns von dieser Stadt begeistern, die mit ihrem Hafen am o und dem Zugang zur Adria schon in alten Zeiten eine florierende Handelsstadt war.

Die bedeutenden Nekropolen, die im neu renovierten Archäologischen Nationalmuseum zu sehen sind, dokumentieren die Rolle der Kulturen, die dem Römischen Reich voraus gegangen waren. 
Lunghezza: 51 Km|Difficoltá:leicht|

Adria-Rosolina Mare-Chioggia Die Straße der “Valli”.

Die zweite Etappe dieser Wasser-Route ist eine Art Eintauchen in den Naturpark des Po-Deltas. Wir verlassen Adria am Dammweg des Canalbianco, einer noch heute von Handels- und Touristenbooten befahrenen Wasserstraße, und fahren weiter nach Porto Viro, um dann in der Nähe einer großen Schleuse, wo der Hauptarm des Flusses (Po di Venezia) mit dem Po di Levante zusammenfließt, wieder auf den Dammweg hinauf zu fahren.

Nach den letzten Häusern der kleinen Stadt mit den fossilen Dünen wird die  Landschaft immer dünner besiedelt. Vom Dammweg kann man das ruhige Fließen des Wassers und auf der anderen Seite ausgedehnte Getreidefelder mit isoliert stehenden, ärmlichen und niedrigen Bauernhäusern sehen. In Villaregia weichen die Felder den Valli da Pesca, eingedeichten Zonen der Lagune, die dem Fischfang und der Fischzucht dienen.

Die Route führt weiter entlang einer schönen Landstraße, vorbei an einigen Schöpfwerken, dem Symbol der mechanischen Trockenlegung in den ersten Jahren des 20.Jh.. Die zahlreichen Schöpfwerke garantieren noch heute die Sicherheit vor Überflutungen, denn sie schöpfen das Wasser der Trockenlegungskanäle ins Meer.

Der Streckenabschnitt endet in Porto Levante, wo ein Boot+Rad-Service uns an das andere Ufer in die Nähe von Albarella befördert. In dieser dünn besiedelten und isolierten Umgebung, wo die Geräusche gedämpft an unser Ohr dringen und das Licht sich im Wasser spiegelt, bringt der Wind den intensiven Salzgeruch vom Meer herüber. Dieses faszinierende Landschaftsbild ändert sich auch nicht, wenn man auf der asphaltierten Straße zu den “valli” gelangt. Zwischen der Valle Sagreda und der Valle Capitania kann man oft auf den Wasserspiegeln Schwärme von Flamingos beobachten.

Wir sind bereits an der Etsch und müssen zum Überqueren dieses Flusses bis zu seiner Mündung fahren, wo sich die Strände von Rosolina Mare und der bemerkenswerte Botanische Garten von Porto Caleri befinden. Auf der anderen Flussseite gelangen wir in das Land der Dogen.

Ein erstes Anzeichen für eine Landschaftsveränderung ist der Nordio-Wald, ein wertvolles Relikt eines von weiten Feldern, wo der Radicchio von Chioggia angebaut wird, umgebenen Flachlandwaldes. Die letzte Brücke über die Brenta führt in die von der Lusenzo-Lagune umgebenen Stadt.
Lunghezza: 75 Km|Difficoltá:durchschnittlich|

Chioggia-Cavallino Treporti Durch die Lagune von Venedig

Die dritte Etappe beginnt in Chioggia und führt über die Inseln von Pellestrina und Lido di Venezia durch die Lagune von Venedig. Chioggia ist eine lebhafte Kunststadt aber auch ein berühmter Badeort. Lassen Sie Ihr Fahrrad nach der über die Lagune führenden Brücke stehen und machen Sie einen Sprung zum Strand von Sottomarina oder spazieren Sie am Außendamm bis zum Hafen.

Die Überfahrt von einer Insel zur anderen wird vom öffentlichen Fährservice ACTV garantiert. Die erste Anlegestelle befindet sich in der Nähe der Vigo-Brücke über den Vena-Kanal in Chioggia.

Nach ca. einer halben Stunde Fahrt steigen Sie in Pellestrina aus und fahren auf dem Radweg E5 “Inselradweg” weiter. Wenn Sie Zeit haben, können Sie bis Ca’ Roman am südlichen Ende der Insel fahren, eine interessante Naturlandschaft, wo im 19.Jh. eine Festung stand. Die Strecke verläuft auf den murazzi (gemauerte Lagunendämme), die die Insel vor Sturmfluten schützen, und ist nur für erfahrene Radfahrer geeignet. Richtung Norden können Sie die Orte Pellestrina, Portosecco und San Pietro in Volta besichtigen. Sie fahren zwischen Fischerhäusern und den unweit vor Anker liegenden Fischerbooten.

In Santa Maria del Mare garantiert eine Fähre die Überfahrt zur nahe gelegenen Lido-Insel. Diese hat einen eher mondänen und touristischen Ruf, dennoch haben viele Venezianer hier ihren Wohnsitz. Nach dem Ort Alberoni kommen Sie nach Malamocco, wo sich die alten Häuser um einen gepflasterten Platz mit der Kirche Santa Maria Assunta und dem gotischen Palazzo del Podestà drängen.

Mit dem Rad geht es weiter entlang der murazzi bis zu den Stränden am Lido, die mit besonderen bunten Strandkabinen ausgestattet sind. Werfen Sie einen Blick auf die Jugendstilhäuser im Zentrum von Lido und dann geht es weiter zur Anlegestelle von San Nicolò, wo sie direkt auf die Fähre nach Punta Sabbioni steigen.

Am Festland machen Sie einen kurzen Abstecher nach Lio Piccolo, einen alten Ort im Herzen der nördlichen Lagune in einer außergewöhnlich schönen Umgebung.
Lunghezza: 24 Km|Difficoltá:leicht|

Cavallino Treporti-Jesolo-Eraclea-Caorle Zwischen Sile und Tagliamento

Die vierte Etappe beginnt in Cavallino Treporti und geht auf den Straßen am Rande der Lagune entlang jener Kanäle weiter, die einst den Küstenkanal “Litoranea Veneta” ausmachten, eine antike Wasserstraße, die Comacchio mit  Grado verband, ohne jemals in die Adria zu münden.

Am Casson-Kanal sehen wir die Schiffsschleuse, die 1632 von dem flämischen Architekten Daniel Nijs gebaut wurde. An der Fassade des Zollhäuschens sind auf einer Steinplatte die Zollbeträge für jedes einzelne Wasserfahrzeug angegeben. Wenn man an den Flusswindungen des Sile flussaufwärts fährt, kommt man zur ältesten Kirche der Piave-Ebene, S. Giovanni Battista.

Sie steht im Herzen der Altstadt von Jesolo. In der Ausgrabungsstätte von “Antiche Mura” sind die Reste der Kathedrale von Santa Maria zu sehen. Die Strände sind nur wenige Kilometer weiter südlich gelegen. Weiter geht es in Richtung des Flusses Piave, der bei Cortellazzo ins Meer mündet. Dieser und alle anderen Flüsse, die in die Lagune mündeten, wurden von der Republik Venedig im 16. und 17.Jh. ins offene Meer umgeleitet, um eine Versandung der Lagune zu vermeiden.

Auf einer charakteristischen Bootsbrücke überqueren wir den Fluss an einer Stelle, wo auch viele malerische Fischernetze zu sehen sind. Wenig später gelangen wir nach Eraclea Mare, einem im Sommer aufgrund des schattigen Pinienwaldes stark besuchten Strand, und in die Laguna del Mort, eine wertvolle Naturoase.

In Torre di Fine steht ein monumentales Schöpfwerk, ein Beweis für die Bemühungen zur Trockenlegung dieser Gegend. Wir erreichen nun Brian mit den historischen Toren, die das Rückfließen von Salzwasser in die Bewässerungskanäle verhindern. Wir halten uns rechts, überqueren eine kleine rücke und befinden uns auf der Straße ach Caorle.
Lunghezza: 45 Km|Difficoltá:leicht|

Caorle-Portogruaro-Bibione Über den Fluss und in die Wälder

In Caorle darf ein Besuch der Altstadt nicht fehlen: sehenswert sind der Dom aus dem 11.Jh. mit seinem charakteristischen romanischen Glockenturm und das Dommuseum mit wertvollen Werken sakraler Kunst. Nicht weit davon entfernt, am Lungomare mit seinen originellen, aus den Felsen gehauenen Skulpturen, steht  die Wallfahrtskirche Santuario dellaMadonna dell’Angelo sul mare.

Auf dem angenehmen Radweg kommen wir bis nach Falconera, wo wir die charakteristischen Casoni dei pescatori (Fischerhäuser) und die Lagune von Caorle sehen können. Diese Gegend inspirierte Hemingway zu seinem Roman “Über den Fluss und in die Wälder”. Wir fahren weiter bis an den Fluss Livenza und überqueren ihn auf einer charakteristischen Klappbrücke. Wenige Kilometer weiter, in Ca’ Corniani planen wir einen Aufenthalt ein.

Hier steht ein großes Landwirtschaftunternehmen, das seit Ende des 18.Jh. aktiv ist. In den verschiedenen Gemeinden von Caorle waren vor dem Einsatz von Traktoren unzählige Landarbeiter in den ausgedehnten Felder der Umgebung mit der Feldarbeit beschäftigt.

In San Giorgio di Livenza biegen wir in Richtung Osten ab und fahren nach Marango, wo die beiden Flüsse Loncon und Lemene im Lame-Wald in die Lagune münden. Hier kann der Tourist zwischen 3 gleichermaßen beeindruckenden Routen wählen.

Die erste ist historischkünstlerischer Natur. Man fährt dabei durch Concordia Sagittaria, einen Ort römischen Ursprungs mit einer ausgedehnten Ausgrabungsstätte und einer wunderschönen Kathedrale mit Baptisterium, kommt dann nach Portogruaro, einer Kunst- und Weinstadt, wo man das Museo Nazionale Concordiese besuchen und in einer der Gaststätten im Stadtzentrum die Lison Pramaggiore-Weine genießen sollte.

Die zweite ist der Natur gewidmet. Sie führt entlang der Lagune von Caorle bis zum Valle Vecchia-Strand, der von der Europäischen Gemeinschaft als Naturoase anerkannt wurde. Die dritte Strecke führt bis nach Bibione, einem der berühmtesten italienischen Strände. Hier endet die Route zwischen dem Land und dem Wasser Venetiens.
Lunghezza: 54 Km|Difficoltá:leicht|