Villa Contarini - Piazzola sul Brenta (Padova)

Historische Gärten


In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bezeichnete der berühmte Renaissance-Architekt Palladio die Gärten als Seele einer Villa.
Sie wurden zunächst zum Flanieren konzipiert und später mehr und mehr als Ort, um sich zu sammeln und der Lektüre zu frönen. Mit der Zeit wurden sie immer größer und komplexer, an das Gefälle des Grundstücks angepasst, vorhandene Gewässer wurden genutzt, und sie bildeten eine Einheit mit dem Gebäude.
Bei den großen Villen wird der monumentale Charakter stets durch die mit großen Bäumen gesäumte Allee angekündigt, einer Art landschaftlichem Sinnbild, das die Bedeutung der jeweiligen Familie verkörpert.
Bereits zur Zeit Palladios bildete das Wasser - unverzichtbares Nährmittel und wertvolles Ornament - den Ausgangspunkt für Brunnen, Seerosen- und Fischteiche, um eine immer üppigere Vegetation zu schaffen.
Zwischen dem 17. und dem 18. Jahrhundert wurden die Gärten um zusätzliche Elemente bereichert: Unzählige Statuen, Zitrusfrüchte in Töpfen, Zedern und aufgereihte Zitronen- oder Bitterorangenbäume - oftmals mit Hilfe eines ausgeklügelten Systems kleiner Kanäle aus wertvollem Stein bewässert.

Zur gleichen Zeit wurden unterschiedlichste Pflanzenarchitektur-Formen wie Spaliere, Pergolas, Lauben, Freilufttheater und Pflanzenlabyrinthe, Obstgärten und so genannte „Roccoli" (mit Netzen umgebene Bäume) für den Vogelfang immer verbreiteter. 
Erst im 19. Jahrhundert wurde die Geometrie aus dem 17. und 18. Jahrhundert durch die natürlicheren Formen des neuen englischen Gartens mit kleinen Teichen, Wasserläufen, weiten Lichtungen und phantasiereicher Gestaltung ersetzt.
Zu den schönsten Beispielen historischer Gärten zählen die der Villa Pisani in Stra, der Villa Barbaro in Maser oder der wunderbare Garten der Villa Barbarigo in Valsanzibio in der Nähe von Padua.

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